3 Dinge, die Führungskräfte vom Pilgern lernen können

Als Beraterin für gesunde Unternehmenskulturen und ausgebildete Pilgerbegleiterin stoße ich oft auf Überraschung, wenn ich von meiner Leidenschaft für das Pilgern erzähle. Viele meiner Gesprächspartner:innen fragen sich, was Pilgern und Unternehmens-beratung gemeinsam haben. Doch das Pilgern ist weit mehr als nur ein „Selbstfindungstrip“. Es bietet tiefgehende persönliche Einsichten, die auch im Geschäftsleben wertvolle Anwendungen finden. Hier möchte ich auf drei wesentliche Prinzipien eingehen, die Führungskräfte vom Pilgern lernen können:

1. Geduld und Ausdauer

Pilgern ist weder ein Wettlauf noch ein Sprint, sondern eine Reise, die Geduld und Ausdauer erfordert. Unvorhergesehene Herausforderungen zu meistern und sich die Kräfte gut einzuteilen, sind essenziell – sowohl auf dem Pilgerweg als auch im operativen Unternehmensalltag: Wer Ziele erreichen will (persönliche wie unternehmerische), muss sich gut seine Kräfte einteilen und ausdauernd voranschreiten.

Besonders Führungskräfte können von dieser Haltung profitieren, indem sie erkennen, dass Veränderungen und Verbesserungen in der Unternehmenskultur Zeit brauchen. Dabei ist natürlich einerseits wichtig, realistische Erwartungen zu haben und sich selbst und anderen gegenüber Geduld zu bewahren. Erst recht in Zeiten des Wandels und der Veränderung, während Prozesse optimiert und neue Initiativen eingeführt werden, helfen Geduld und Nachsicht, Stress abzubauen, bei sich selbst und auch bei den Mitarbeitenden oder die Kolleg:innen.

So bestehen Sie die schwierige Phase der Transformation und können nachhaltig eine positive Atmosphäre beizubehalten.

2. Gemeinschaft und Zusammenarbeit: Gemeinsam stark sein

Beim Pilgern sind die Teilnehmer:innen oft in Gruppen unterwegs, manchmal fix für den ganzen Weg und manchmal findet man sich nur vorübergehend miteinander auf dem Weg. Auf dem Pilgerweg ist man gemeinsam unterwegs, man unterstützt sich gegenseitig, teilt Ressourcen und begegnet einander auf Augenhöhe.

Diese Erfahrungen sind direkt auf den Unternehmenskontext übertragbar. Eine starke Gemeinschaft und ein Gefühl der Zugehörigkeit verbessern nicht nur die Zusammenarbeit, sondern steigern auch die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen. Führungskräfte können die Bedeutung von Teamarbeit und kollegialem Zusammenhalt in Unternehmen durch ihre Rolle fördern und durch ihre Vorbildfunktion vorleben.  Dies kann durch offene Kommunikation, regelmäßige Teamaktivitäten und die Förderung einer Kultur des gegenseitigen Respekts erreicht werden.

3. Achtsamkeit und Reflexion: Bewusst führen

Eine der tiefsten Erfahrungen des Pilgerns ist die Achtsamkeit und Reflexion, die während der Reise stattfindet. Zwar sind unterwegs oftmals gänzlich andere Rahmenbedingungen anzutreffen als im Alltag. Dennoch ist meine Erfahrung, dassman sich selbst ja irgendwie doch immer mitnimmt, so dass auch viele Verhaltensweisen unterweg denen zu Hause im Alltag ähneln.

Die Praxis der Reflexion und Achtsamkeit ist auch im Unternehmensalltag wertvoll: Führungskräfte können diese Praxis in den Arbeitsalltag integrieren, indem sie regelmäßig Zeit für Reflexion und das Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse einplanen. Das kann reichen von: “Wenn meine Arbeitszeiten meinem Biorhythmus folgen, bin ich leistungsfähiger” anstatt dass alle den gleichen Kernarbeitszeiten folgen, bis hin zu: “Ich brauche dringend einen Tag Auszeit, damit ich noch gesund bis zu den Ferien durchhalte”.

Auch kann dies durch persönliche Reflexion, Mitarbeitergespräche oder Feedbackrunden geschehen. Praktizierte Achtsamkeit hilft nicht nur den jeweiligen Mitarbeitenden, sondern auch Ihnen als Führungskraft, die Bedürfnisse und Sorgen der Mitarbeiter:innen besser zu verstehen und und empathischer zu handeln.

Last but not least

habe ich auf dem Jakobsweg etliche Pärchen beobachtet, von denen nur eine:r wirklich den Weg selbst gehen wollte und der/die andere quasi “mitgenommen” wurde. Oftmals kam es dabei unterwegs zum Streit, gelegentlich endete es auch in einer Trennung. Warum ist das so und was hat das mit Ihrem Unternehmen zu tun?

Ganz einfach: Wenn das Ziel für den oder die eine oder andere nicht attraktiv ist, müssen Sie Ihre Mitarbeitenden unter Umständen nach Santiago (oder zur Arbeit) tragen. Das erschöpft alle Beteiligten. Deshalb ist es Ihre ur-eigene Aufgabe als Führungskraft, Ihren Mitarbeitenden das Unternehmens- oder Abteilungsziel in so rosigen Farben auszumalen, dass diese so richtig “Bock haben” sich alleine dorthin auf den Weg zu machen.

 

 

Die Lektionen vom Pilgern – Geduld, Gemeinschaft und Achtsamkeit – sind mehr als nur spirituelle Konzepte. Sie sind wertvolle Werkzeuge, um eine moderne, gesündere und produktivere Unternehmenskultur zu fördern. Führungskräfte, die diese Prinzipien übernehmen, werden nicht nur als Vorbilder wahrgenommen, sondern tragen auch wesentlich zum langfristigen Erfolg und Wohlbefinden ihres Unternehmens bei. Sie können diese nutzen, um sowohl Ihre eigene Rolle als auch das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter:innen zu verbessern.

Wenn Sie daran interessiert sind, wie diese Erkenntnisse Ihrem Unternehmen zugutekommen können, stehe ich Ihnen als erfahrene Beraterin und Trainerin zur Seite. Ich unterstütze Sie dabei, Veränderungsprozesse reibungsloser zu gestalten. Durch gezielte Workshops und Teambuilding-Maßnahmen wird eine Kultur der offenen Kommunikation und des gegenseitigen Respekts gefördert.

Lassen Sie uns gemeinsam den Weg zu einer gesünderen, resilienteren und erfolgreicheren Unternehmenskultur gehen.

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