Nachhaltigkeit und Burnout – Teil 4

In meinem letzten Beitrag schrieb ich über den Zusammenhang von Burnout, Konsum und Lebensfreude – und versprach Ihnen abschliessend, wie jeder von uns es schaffen kann, seine persönliches Maß an Lebensenergie bestmöglich zu erhalten. Es hat ein wenig gedauert, aber hier ist der Beitrag nun endlich…

Just in dem Moment, wo ich dieses schreibe, kommt mir spontan das Bild eines zarten Pflänzchens, dass von einem Gärtner liebevoll gepflegt und gegossen wird – und damit schließt sich auch wieder der Kreis zum ersten und zweiten Beitrag dieses Zyklus, denn mit dem Wort “Pflege” kommen wir wieder zum Begriff Kultur…

Natürlich sind weder Konsum noch Abenteuer und Erlebnis an sich etwas Schlechtes. Wichtig dabei ist jedoch zu hinterfragen  – am besten zunächst einmal sich selbst – mit welcher Einstellung ich etwas tue.

Greife ich gerade – und immer wieder – zur Schokolade (kann an dieser Stelle alternativ ersetzt werden durch Chips, Bier, Wein u. v. a.), weil ich Hunger habe oder Durst, um mich zu belohnen, um mich zu trösten oder sehne ich mich eigentlich nach etwas anderem?
Ich habe häufig erlebt, dass es eigentlich die Sehnsucht nach Anerkennung oder “Gesehen werden” ist die gestillt werden möchte, oder eine Innere Leere möchte gefüllt werden.

Die tägliche Nahrungssuche  stellt für die meisten von heute uns kein alltägliches Problem oder keine Lebensbedrohung mehr dar,  denn wenn Sie dies lesen, ist davon auszugehen, dass Sie neben einem Dach über den Kopf auch einen Computer oder ein anderes “mobiles Endgerät” wie es so schön heißt besitzen. Somit ist für die materiellen Bedürfnisse, um ein zufriedenes Leben führen zu können, gesorgt und unsere tägliche Arbeit ermöglicht uns häufig auch in großem Umfang (finanzielle) Unabhängigkeit, einen individuellem Ausdruck und Anerkennung.

Wie kann es wie es zu dieser Inneren Leere kommen? Aus meiner Sicht liegt es mitunter daran, dass wir in unserer Arbeit häufig nicht all unsere Fähigkeiten und Kenntnisse zum Ausdruck bringen und damit nicht unser volles Potenzial ausnutzen können. Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow nannte dies Wunsch nach “Selbstverwirklichung”.
Oder die Tätigkeit steht nicht im Einklang mit unserem persönlichen Wertegefüge. Wenn zum Beispiel im Job eine gewisse Kaltschnäuzigkeit und Rationalität gefordert sind, ich aber eigentlich lieber einen empathischen Umgang mit meinen Mitmenschen pflegen möchte, kann dies auf Dauer krank machen.

Insofern ist es wichtig, dass wir uns “zur richtigen Zeit im richtigen Job” befinden. Sind wir es nicht, heißt es Handeln – idealerweise bevor unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden leiden.

In diesem Sinne – halten Sie nach!

Ihre Christina Bolte