Buch-Neuerscheinung: Burnout – Vom Jakobsweg zurück ins Leben

München. Anders als in den meisten Büchern über den Jakobsweg erfährt der Leser des neu erschienenen Buches „Burnout – Vom Jakobsweg zurück ins Leben“, wie die Erlebnisse des Jakobsweges das weitere Leben “danach” beeinflussen können. Denn für Autorin Christina Bolte war der mehr zufällig und in ihrer damals üblichen Manier rastlos per Fahrrad absolvierte Jakobsweg Ausgangspunkt für eine radikale Wendung im Leben.

Humorvoll und selbstkritisch erzählt die Autorin, wie es zu dieser Wendung kam. Sie berichtet von ihrem Camino und von ihrem Leben, das sie damals in einen Burnout geführt hatte. Und sie beschreibt – für die Leser nachvollziehbar – die weiteren Schritte auf ihrem Erkenntnisweg, die sie dahin brachten, ihren Lebenswandel von Grund auf zu verändern, angefangen über eine aufwühlende Bekanntschaft, die sie auf dem Jakobsweg selbst kennengelernt hatte, über verschiedene freiwillige Seminare bis hin zu unfreiwillige Lernerfahrungen.

Heute bricht sie wiederkehrende Diskussionen im Bekanntenkreis freundlich aber bestimmt ab und achtet darauf, sich nicht ungebeten in die Angelegenheiten anderer einzumischen.

Leser, die ihr Leben verändern möchten, erhalten auf unterhaltsame Weise Ideen zum Nach-denken und Nachahmen. Gestressten Berufstätigen zeigt es mögliche Lösungswege aus dem Hamsterrad auf. So zum Beispiel erfährt der Leser, wie man sich auf spielerische Art von den eigenen überhöhten Ansprüchen, die bei vielen Burnout-Betroffenen anzutreffen sind, befreien kann. Gleichzeitig erhalten auch heimkehrende Jakobsweg-Pilger Anregungen, das Erlebte in ihren Alltag zu integrieren – was für die meisten nicht immer einfach ist nach einer langen Zeit auf dem Weg. Abgerundet wird das Buch von einem fachlichen Beitrag von Petra Seiter und Jürgen Loga, Gründer des europa-weit größten Netzwerks ganzheitlich arbeitenden Burnout-Experten, über die Hintergründe von Burnout und Psychosomatik.

3 Fragen an die Autorin Christina Bolte:
Frage: Was war für Sie das beeindruckendste Erlebnis auf dem Jakobsweg?
Christina Bolte: „Natürlich gab es auf dem Jakobsweg mehrere bewegende oder emotionale Momente, aber ein Erlebnis, an das ich mich auch heute noch regelmäßig erinnere, war die kurze Pause alleine auf der Blumenwiese auf der vorletzten Etappe. Zum einen war es damals für mich völlig untypisch, für so etwas eine Berg-abfahrt zu unterbrechen. Zum anderen hatte ich in keiner der vielen Kirchen, die ich am Weg oder zuvor besichtigt hatte, das Gefühl, Gott (oder welchen Namen auch immer man einer höheren Instanz geben mag) so nah zu sein.“

Frage: Was war der größte Schock danach?
Christina Bolte: „Als ich wieder zurück an meinen Arbeitsplatz kam und merkte, wie extrem hektisch und leistungsorientiert dort jeder seiner Tätigkeit nachging – wie fern- gesteuert. Zeit zum Wahrnehmen der Dinge ein wenig abseits des Tagesprogramms blieb gar nicht. Außerdem fehlten mir die frische Luft, der Kontakt zur Natur und die vielen teilweise rührenden, teilweise tiefsinnigen Gespräche mit anderen.“

Frage: Wie haben Sie gemerkt, dass Sie auf der richtigen Spur sind?
Christina Bolte: „Indem ich nun wieder Empfindungen wie Freude, Traurigkeit oder auch Ärger wahrnahm. Auch wenn sich Wut oder Traurigkeit natürlich nicht besonders angenehm anfühlen, so hatte ich durch die emotionalen Höhen und Tiefen nun wieder das Gefühl, auch im Alltag lebendig zu sein; so ähnlich wie die Ausschläge auf einem EKG – wenn die Linie nur noch gerade verläuft, schlägt das Herz nicht mehr, man ist tot. So ähnlich hatte es sich für mich vor dem Jakobsweg und während meines Burnouts angefühlt: Lebendig und emotional involviert war ich damals schon lange nicht mehr gewesen, ich hatte lediglich ‚funktioniert‘.“

Buchdaten:
© 2013 Verlag Petra Seiter
ISBN-13: 978-3-00-044503-3
ISBN-10: 300044503X
ISBN E-Book: folgt
Autorin: Christina Bolte
1. Auflage, November 2013
Broschiert, 168 Seiten
Sprache: Deutsch
Preis: Buch 14,90 EUR – E-Book: 10,99 Euro
www.weg-zurueck-ins-leben.de
Ab sofort im Buchhandel verfügbar oder direkt ab Verlag.

Wichtige Links:
Homepage des Buches: www.weg-zurueck-ins-leben.de
Homepage der Autorin: www.christina-bolte.de

Informationen zum Buch erhalten bei der Autorin:
Ansprechpartnerin für die Presse: Christina Bolte
Hans-Goltz-Weg 28
81247 München
Tel.: 089 – 52 38 93 02
Fax: 089 – 52 38 93 02
E-Mail:

Mehr über die Autorin: Bolte wurde 1974 in Hamburg geboren und arbeitete nach ihrem Wirtschaftsingenieurstudium zunächst im Finanzbereich in der Industrie. Nach verschiedenen Fortbildungen arbeitet sie heute als selbständige Heilpraktikerin in München mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Burnout–Therapie und berät kleine und mittelständische Unternehmen im Hinblick auf Unternehmens-Gesundheit.
Ihr Herzensprojekt ist es, Menschen auf dem Jakobsweg aus dem Burnout heraus zu begleiten.

Nachhaltigkeit und Burnout – Teil 4

In meinem letzten Beitrag schrieb ich über den Zusammenhang von Burnout, Konsum und Lebensfreude – und versprach Ihnen abschliessend, wie jeder von uns es schaffen kann, seine persönliches Maß an Lebensenergie bestmöglich zu erhalten. Es hat ein wenig gedauert, aber hier ist der Beitrag nun endlich…

Just in dem Moment, wo ich dieses schreibe, kommt mir spontan das Bild eines zarten Pflänzchens, dass von einem Gärtner liebevoll gepflegt und gegossen wird – und damit schließt sich auch wieder der Kreis zum ersten und zweiten Beitrag dieses Zyklus, denn mit dem Wort “Pflege” kommen wir wieder zum Begriff Kultur…

Natürlich sind weder Konsum noch Abenteuer und Erlebnis an sich etwas Schlechtes. Wichtig dabei ist jedoch zu hinterfragen  – am besten zunächst einmal sich selbst – mit welcher Einstellung ich etwas tue.

Greife ich gerade – und immer wieder – zur Schokolade (kann an dieser Stelle alternativ ersetzt werden durch Chips, Bier, Wein u. v. a.), weil ich Hunger habe oder Durst, um mich zu belohnen, um mich zu trösten oder sehne ich mich eigentlich nach etwas anderem?
Ich habe häufig erlebt, dass es eigentlich die Sehnsucht nach Anerkennung oder “Gesehen werden” ist die gestillt werden möchte, oder eine Innere Leere möchte gefüllt werden.

Die tägliche Nahrungssuche  stellt für die meisten von heute uns kein alltägliches Problem oder keine Lebensbedrohung mehr dar,  denn wenn Sie dies lesen, ist davon auszugehen, dass Sie neben einem Dach über den Kopf auch einen Computer oder ein anderes “mobiles Endgerät” wie es so schön heißt besitzen. Somit ist für die materiellen Bedürfnisse, um ein zufriedenes Leben führen zu können, gesorgt und unsere tägliche Arbeit ermöglicht uns häufig auch in großem Umfang (finanzielle) Unabhängigkeit, einen individuellem Ausdruck und Anerkennung.

Wie kann es wie es zu dieser Inneren Leere kommen? Aus meiner Sicht liegt es mitunter daran, dass wir in unserer Arbeit häufig nicht all unsere Fähigkeiten und Kenntnisse zum Ausdruck bringen und damit nicht unser volles Potenzial ausnutzen können. Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow nannte dies Wunsch nach “Selbstverwirklichung”.
Oder die Tätigkeit steht nicht im Einklang mit unserem persönlichen Wertegefüge. Wenn zum Beispiel im Job eine gewisse Kaltschnäuzigkeit und Rationalität gefordert sind, ich aber eigentlich lieber einen empathischen Umgang mit meinen Mitmenschen pflegen möchte, kann dies auf Dauer krank machen.

Insofern ist es wichtig, dass wir uns “zur richtigen Zeit im richtigen Job” befinden. Sind wir es nicht, heißt es Handeln – idealerweise bevor unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden leiden.

In diesem Sinne – halten Sie nach!

Ihre Christina Bolte